Die 46. Weinheimer Kerwe hält an Bewährtem fest

Weinheim. (mül) Zwar hat inzwischen auch der Vorsitzende des Heimat- und Kerwevereins "Alt-Weinheim", Peter Gérard, Routine und ist schon ein "alter Hase" in Sachen Kerwe - notfalls erhält er auch den ein oder anderen Tipp von Schwiegervater Karl Lohrbächer. Aber immer wenn sich das Fest des Jahres ankündigt, entsteht auch beim Vorsitzenden ein merkwürdiges Kribbeln, die Spannung wächst.

Die Organisation des größten Volksfestes an der Bergstraße läuft schon seit Wochen auf Hochtouren. Gérard hält es dabei mit einem Herberger-Zitat in abgewandelter Form: "Nach der Kerwe ist vor der Kerwe, und die nächste Kerwe ist die schönste".
Wenn dann mit drei Böllern am Freitag, 8. August gegen 16.30 Uhr der Startschuss gefallen ist, dann wird auch Peter Gérard wieder ruhiger. Im Prinzip kann man alles vorbereiten, nur das Wetter muss man nehmen wie es ist, darauf hat der Heimat- und Kerweverein keinen Einfluss.

Zum 46. Mal wird die 1957 wiederbelebte Weinheimer Kerwe gefeiert. Die "Kerwemacher" halten auch bei der 46. Auflage an Bewährtem fest. Das heißt, es lässt dem Kerwebesucher unter Tausenden die Möglichkeit, seine eigene, individuelle Kerwe zu erleben, es bezieht aber auch Fremde in die große Gemeinschaft fröhlicher Menschen ein, wenn er dieses Kerwe-Erlebnis sucht.

Nach den Irritationen des vergangenen Jahres, als Kerwebesucher ausgetrunkene Trendgetränke lautstark und rücksichtslos auf dem Kopfsteinpflaster der Altstadt "entsorgten" und im wahrsten Sinne einen Scherbenhaufen hinterließen, haben sich Vertreter der Stadt, Gastronomen und Buchtenbetreiber an einen Tisch gesetzt und sich auf gemeinsame Grundsätze verständigt, um einen insgesamt harmonischen Festverlauf zu ermöglichen.

Trendgetränke wurden verboten. Ein neues Reglement hinsichtlich der Entgelte, Standgebühren, Müllentsorgung, Toilettengebühr, Lärmpegel, Gläser- und Flaschenpfand, wurde aufgestellt. Bleibt abzuwarten, wie es von den Betreibern der Straußwirtschaften und Ständen angenommen wird. Ob es noch etwas zu verdienen gibt oder ob nur noch Geld gewechselt wird.

Um 13 Uhr am Freitag, 8. August, wird Drehorgelspieler Werner die Weinheimer Kerwe ankurbeln. Die Musikkapelle "Corpo Bandistico S. Ambrogio Castel del Rio" aus der Weinheimer Partnerstadt Imola bläst ab 16 Uhr auf dem Marktplatz der Kerwe den Marsch. Nach den Böllerschüssen wird die Kerwe 2003 auf dem Balkon des Alten Rathauses offiziell eröffnet, eine Premiere für Oberbürgermeister Heiner Bernhard. Im Anschluss findet traditionell der Rundgang der Ehrengäste statt.

Um 17.30 Uhr stimmt die Weinheimer Stadtkapelle die Gäste am "Langen Tisch" im Schlosspark ein, um 18.30 Uhr übergibt das Kerwepaar dem Oberbürgermeister Kuchen und Wein, und den Kerwegästen aus nah und fern wird der Kerwegruß entboten.

Ab 19 Uhr spielt die Gruppe "Octopus" auf dem Hutplatz Musik der 70-er und 80-er Jahre, zur gleichen Zeit beginnt die "Seasons of the Witches" auf der Burgruine Windeck. Ein kostenloser Bus-Shuttle bringt die Gäste zur Burg und zurück. Um 19.15 Uhr liegt - präsentiert vom Heimat und Kerweverein "Alt-Weinheim" und vom Show-Express Heidelberg - "Musik in der Luft im Schlosspark": Die Kurpfälzer Alphornbläser, "Corpo Bandistico S. Ambrogio Castel del Rio" - italienische Musik aus Imola, "Die Globetrotter - eine musikalische Comedy- Show" unterhält die Gäste, moderiert mit humorvollen Einlagen von Hans Todt. Im Anschluss ist Tanz mit der Showband "Die Fantastischen Fünf" auf der Terrasse des Schlosspark-Restaurants; der romantische Weingarten "Zum Glühwürmchen" lädt wie immer zum Verweilen ein.

Am Samstag, 9. August, beginnt die Kerwe bereits um 10 Uhr, wenn es heißt "Wiedersehen mit alten Freunden". Hans Todt begrüßt die Senioren im Kerwehaus. Um 11 Uhr wird einmal mehr alte Handwerkskunst entlang der Gerberbach gezeigt, wenn es heißt "Arbeiten und Feiern in einer alten Stadt". Zu sehen sind Glasbläser, Drechsler, Puppenmacher, Täschner, Textilgestalter, Töpfer, Maler, Schmuckhersteller, Bürstenmacher, Holzbildhauer, Seidenmaler. Sie bieten am Samstag, Sonntag und Montag ihre Waren an.

Um 14.30 Uhr beginnt das Kinderfest unter der "Großen Zeder" im "Kleinen Schlosspark", gestaltet von den "Weinheimer Blüten". Ab 16 Uhr hat die italienische Gruppe aus Imola einen weiteren Auftritt im Schlosspark. Ab 19 Uhr bis 21 Uhr spielt der Fanfarenzug Waibstadt im Park auf, der romantische Weingarten lädt wieder ein, auf der Schlosspark-Terrasse spielen "Die Fantastischen Fünf". Dann wird, wenn es dunkel wird und im Schlosspark die Lichter angehen, gefeiert bei der "Nacht der tausend Lichter" mit der großen Schlosspark-Illumination. Am Kerwefreitag und am Kerwesamstag kostet der Eintritt bei den Veranstaltungen im Schlosspark mit dem Kerwesymbol, einem Eisverkäufer, 3 Euro.

Der Kerwesonntag wird um 10 Uhr mit einem Kerwefrühstück auf der Burgruine Windeck eröffnet. Um 13 Uhr spielt Fritz Münzer mit Band am Marktplatz jazzig auf, um 15 Uhr wird zum Flamenco vor dem Café Florian am Marktplatz eingeladen, die Stadtkapelle musiziert ab 16 Uhr im Schlosspark. Um 17 Uhr beginnt die Weinprobe mit dem singenden Kellermeister Hand Todt im Kerwehaus. Eintrittskarten sind beim Verkehrsverein Weinheim erhältlich. Das "Daniel-Schmiedel-Trio" gastiert ab 18 Uhr auf dem Hutplatz, die "Fantastischen Fünf" spielen ab 18.30 Uhr auf der Schlosspark-Terrasse, musikalische Unterhaltung gibt es ab 20 Uhr im "Glühwürmchen".

Am Kerwemontag beginnt der Frühschoppen um 11 Uhr in allen Gaststätten und Straußwirtschaften. Um 15 Uhr wird die Gerberbach-Regatta für Kinder jeden Alters gestartet. Die Kerwe klingt dann am Abend bei Musik und Tanz in allen Zelten, Straußwirtschaften, im Kerwehaus, Hutplatz und im Schlosspark aus.



Quelle: www.wnoz.de

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